Linux-Arbeitskreis Hamburg

X-Installation auf dem Server

Die Beschreibung geht davon aus, dass auf dem Server ein X-System mit KDE2 installiert und konfiguriert ist. Wenn ein Benutzer lokal an diesem Rechner X startet, dann sollte er seinen KDE-Desktop bekommen. Auf dem Server sind nun ein paar Anpassungsschritte notwendig, damit eine grafische Anmeldung über das Netz erfolgen kann, ohne dass gleich lokal die grafische Oberfläche starten muss.

Unter Linux stehen mehrere Display Manager zur Verfügung, die sich um die Anmeldung über das Netz kümmern können:

• xdm, der Standard im X-System
• kdm, der Display Manager von KDE
• gdm, der Display Manager von Gnome.

XDM

Das Erscheinungsbild von XDM ist etwas hausbacken, aber vollkommen ausreichend. Was Windows-Nutzer bei den Display-Managern immer wieder irritiert ist das fehlende Echo bei der Eingabe des Passwortes. Zur Aktivierung von XDM dienen die folgenden Veränderungen an den Konfigurationsdateien.

/etc/X11/xdm/Xservers

# $XConsortium: Xserv.ws.cpp,v 1.3 93/09/28 14:30:30 gildea Exp $
#
#
# $XFree86: xc/programs/xdm/config/Xserv.ws.cpp,v 1.1.1.1.12.2 1998/10/04
15:23:14 hohndel Exp $
#
# Xservers file, workstation prototype
#
# This file should contain an entry to start the server on the
# local display; if you have more than one display (not screen),
# you can add entries to the list (one per line). If you also
# have some X terminals connected which do not support XDMCP,
# you can add them here as well. Each X terminal line should
# look like:
#
# XTerminalName:0 foreign
#
# Note: The vt07 is required to start the local X server on the virtual
# console 7. This avoids conflicts with gettys of /etc/inittab.
#

#:0 local /usr/X11R6/bin/X :0 vt07
#
# For more colors set DefaultColorDepth (manual page XF86Config(5x))
# or use one of the lines at the end.
# Note: your graphic card should have enough memory and should
# support the frequence in that color depth.
#
#:0 local /usr/X11R6/bin/X :0 vt07 -bpp 16
#:0 local /usr/X11R6/bin/X :0 vt07 -bpp 32
#

Die fett hervorgehobenen Zeile muss durch ein #-Zeichen in der ersten Spalte deaktiviert werden, danach sind alle Zeilen in diesem Listing nur noch Kommentar. Damit wird das lokale Starten des Servers unterbunden.

Eine weitere Einstellung muss in der folgenden Datei deaktiviert werden.

/etc/X11/xdm/xdm-config

!
! xdm-config: Configuration of the xdm
!
DisplayManager.errorLogFile: /var/log/xdm.errors
!
! xdm-config: Configuration of the xdm
!
DisplayManager.errorLogFile: /var/log/xdm.errors
DisplayManager.pidFile: /var/run/xdm.pid
DisplayManager.authDir: /var/lib/xdm
DisplayManager.keyFile: /etc/X11/xdm/xdm-keys
DisplayManager.servers: /etc/X11/xdm/Xservers
DisplayManager.accessFile: /etc/X11/xdm/Xaccess
DisplayManager.willing: su nobody -c /etc/X11/xdm/Xwilling
!
! ATTENTION: `authName' should be in general MIT-MAGIC-COOKIE-1
! For XDM-AUTHENTICATION-1 which is default for xterminals see
! manual page of xdm and the manual coming with the xterminal.
!
DisplayManager.*.authName: MIT-MAGIC-COOKIE-1
DisplayManager.*.authComplain: false
!
! All displays should use authorization, but we cannot be sure
! X terminals will be configured that way, so by default
! use authorization only for local displays :0, :1, etc.
!
DisplayManager._0.authorize: true
DisplayManager._1.authorize: true
!
! The scripts handling the setup, the startup, the session its self,
! and the reset of an X session.
!
DisplayManager.*.setup: /etc/X11/xdm/Xsetup
DisplayManager.*.chooser: /etc/X11/xdm/RunChooser
DisplayManager.*.startup: /etc/X11/xdm/Xstartup
DisplayManager.*.session: /etc/X11/xdm/Xsession
DisplayManager.*.reset: /etc/X11/xdm/Xreset
!
DisplayManager._0.terminateServer: true
!
DisplayManager*resources: /etc/X11/xdm/Xresources
DisplayManager.*.terminateServer: false
!
! SECURITY: do not listen for XDMCP or Chooser requests
! Comment out this line if you want to manage X terminals with xdm
!

! DisplayManager.requestPort: 0

Hier wird die letzte Zeile durch das Voranstellen eine !-Zeichens und eines Leerzeichens deaktiviert. Damit wird der Kontakt zum lokalen Displaymanager unterbunden.

Damit xdm zukünftig bei jedem Start des Rechners automatisch aktiviert wird, gehen Sie unter Administration des Systems auf Login-Konfiguration. Hier wählen Sie:

Login-Oberfläche Grafisch
Display-Manager XDM

Mit

init 5

wechseln Sie nun in den Runlevel mit grafischem Login. Was sich nur darin äußert, dass xdm gestartet wird. Der Start des Displaymanagers löst nach den beschriebenen Änderungen keinen sichtbaren Effekt aus, der zugehörige Prozess sollte aber in der Prozessliste auftauchen

KDM

Einer der Vorteile von KDM besteht darin, dass dem Benutzer schon vor der Anmeldung mehrere Window-Manager zur Auswahl angeboten werden. Einer dieser Window-Manager kann auch das NSSE-Windows sein. Die Liste der angebotenen Window-Manager ist über die Konfigurationsdatei zu beinflussen.

KDM begrüßt seine Anwender mit einer Liste aller verfügbaren Benutzer. Auf Systemen mit nur wenigen Nutzern mag das sinnvoll sein, aber nicht in solchen mit vielen Nutzern. Daher sollte der erste Schritt darin bestehen in der Konfigurationsdatei von YaST in die bisher leere Variable KDM_USERS einen Benutzer einzutragen. Falls der Wert dieser Variablen leer ist, werden alle Benutzer angezeigt.

Nun muss man einmal von Hand an die Konfigurationsdatei /etc/opt/kde2/share/config/kdm/kdmrc heran.

...
Wallpaper=SuSE-kdm.png
WallpaperList=
WallpaperMode=Scaled

[General]
Xservers=/var/X11R6/lib/xdm/Xservers
PidFile=/var/run/xdm.pid
AuthDir=/var/lib/xdm/authdir/

[Xdmcp]
Enable=true
Xaccess=/var/X11R6/lib/xdm/Xaccess
Willing=/var/X11R6/lib/xdm/Xwilling

[Shutdown]
HaltCmd=/sbin/halt
LiloCmd=/sbin/lilo
...
[X-*-Greeter]
AllowShutdown=Root
DefaultUser=adabas
EchoMode=NoEcho
FailFont=helvetica,12,5,0,75,0
FocusPasswd=false
GUIStyle=KDE
GreetFont=helvetica,24,5,0,50,0
GreetString=SuSE Linux 7.3 (%h)
GreeterPosFixed=false
GreeterPosX=100
GreeterPosY=100
Language=de
LogoArea=Clock
LogoPixmap=
MinShowUID=100
NoUsers=root,nobody,
PreselectUser=None
SessionTypes=windows,kde,icewm
ShowUsers=Selected
SortUsers=true
StdFont=helvetica,12,5,0,50,0
Users=debacher

Standardmäßig ist die KDM-Benutzung über das Netz nämlich dadurch deaktiviert, dass in der Rubrik Xdmcp Enable=false steht. Das muss man einmal per Hand ändern. Auch ändern kann man hier die Liste der angebotenen Window-Manager.

Hinweis: Nach einer Änderung per Hand führt Yast keine Veränderungen an dieser Datei mehr durch. Eine Änderung der angezeigten Benutzer z.B. ist dann nicht mehr per Yast möglich.

Danach sollte man den Display-Manager stoppen, sofern er schon läuft.

rcxdm  stop

Das Script xdm bleibt unter SuSE-Linux immer für den Displaymanager zuständig.
Nun stellt man in YaST unter Administration des Systems -> Login-Verwaltung den Display-Manager auf KDM um. Anschließend kann man dan den Display-Manager wieder strten.

rcxdm start

Damit steht jetzt kdm als Window-Manager zur Verfügung.

GDM

Auf GDM wird hier nicht eingegangen, eine Beschreibung dafür findet sich im Linux Anwender-Handbuch.