Linux-Arbeitskreis Hamburg

Client-Anbindung per PCNFS

Schulen, die nur über einen Linux-Server verfügen, können diesen auch als NFS-Fileserver einrichten. Alle Rechner der Schule können dann entsprechende Laufwerke auf dem Server "mounten". In Netzen mit Windows-Clients ist meistens die Anbindung per Samba deutlich einfacher und mächtiger. Es gibt aber immer noch Anwendungen für Netze mit DOS-Rechnern, hier ist die Kombination NFS/PCNFS recht nützlich. Auf dem Linux-Server muss ein NFS-Server eingerichtet und konfiguriert sein.

Serverseite

Das Programmpaket besteht aus folgenden Dateien:
/usr/sbin/portmap Binärdatei des Portmappers. Der Portmapper ist Grundlage für den nfsd
/usr/sbin/rpc.mountd Binärdatei des eigentlichen Mountdämons. Er exportiert die freigegebenen Verzeichnisse an die Clienten.
/usr/sbin/rpc.nfsd Binärdatei des NFS-Dämons
/usr/sbin/rpc.pcnfsd
/etc/exports Konfigurationsdatei mit den zu exportierenden Verzeichnissen

Auf der Serverseite müssen einige Einstellungen vorgenommen werden. Vor allem müssen der NFS-Server und der PCNFSD gestartet werden. Dazu gibt es unter YAST im Menüpunkt Konfigurationsdatei verändern eine entsprechende Einstellung:
- START_PORTMAP = yes
- NFS_SERVER = yes
- START_PCNFSD = yes

Client-Konfiguration

Dazu wird das Programmpaket xfstools benötigt.

Das Programmpaket wird z.B. in ein Verzeichnis c:\netz entpackt.
Das Programmpaket wird eingebunden, indem in der Autoexec.bat die Datei netstart.bat mittels call aufgerufen wird:

DOS-Datei c:\netz\netstart.bat
@ECHO Off
REM Do not modify the following lines before you
REM have read the readme file for your ethernet
REM card or pocket adapter !!!!!!!!!!!!!!!!!!!
REM driver.??? is the driver name for the network card
REM If not enough memory is available, the loadhigh
REM command will stop your system. On my system is
REM it not possible to use loadhigh for xfskrnl.
REM The difference between xfskrnl interrupt and
REM winpkt interrupt must be 2.
loadhigh e2000 0x60
loadhigh xfskrnl 0x60
loadhigh winpkt 0x62
xfstool init bootp
xfstool pcnfsd server

xfstool login gast gast

xfstool mount f: boss:/home/nfsh
xfstool mount u: boss:/home/$USER

Der Login-Befehl des DOS-Clients sendet die abgefragten Daten an den PCNFS-Dämon des Servers. Dieser gibt ihm dann die Benutzer- und Gruppennummer zurück, mit denen der Klient dann zugreift. Ohne Login greift der Klient als nobody zu. Der Login-Befehl des DOS-Clients sendet die abgefragten Daten an den PCNFS-Dämon des Servers. Dieser gibt ihm dann die Benutzer- und Gruppennummer zurück, mit denen der Klient dann zugreift. Ohne Login greift der Client als nobody zu.

Hardwarespezifisch ist eigentlich nur die erste Zeile nach den Kommentaren. Hier wird der Packet-Treiber für die jeweilige Netzwerkkarte geladen. Der Treiber verlangt eigentlich noch zwei zusätzliche Angaben, nämlich Basisadresse und Interrupt der Netzwerkkarte. Meistens kann man auf diese Angaben aber verzichten, der Treiber findet sie selbstständig heraus und meldet die richtigen Werte dann beim Laden. Sollte der Treiber weder diese Werte noch die Hardware-Adresse der Karte ermitteln muß man ihm die Werte mit übergeben. Falls er dann immer noch nicht die Hardware-Adresse der Karte herausfindet arbeitet er mit der Karte nicht zusammen.

Mit dieser Installation steht an jedem Arbeitsplatz das Netzwerklaufwerk f: zur Verügung, das für alle Rechner und alle Nutzer gleich ist. Zusätzlich steht jeweils ein userspezifisches Laufwerk u: zur Verfügung. Auf diesem "persönlichen Laufwerk" werden die Mails und die Konfigurationsdatei für Netscape abgelegt.

Angemeldet ist ein Standarduser "gast" (Paßwort ebenfalls gast), darauf kann man verzichten, wenn alle berechtigten Lehrer und Schüler einen persönlichen Account erhalten haben.

Zum Ändern des angemeldeten Users kann das folgende Batchfile dienen

c:\netz\login.bat
@echo off
cls
echo Abbrechen mit Strg-C
xfstool login
xfstool umount f:
xfstool umount u:
xfstool mount f: boss:/home/nfsh
xfstool mount u: boss:/home/$USER/nfs

Hier werden Username und Passwort abgefragt, anschließend werden die Laufwerke f: und u: abgemeldet und mit den neuen Userdaten wieder angemeldet.

In dem Verzeichnis Netz muß nur noch die Datei hosts angepasst werden. Hier langen die folgenden Zeilen:
c:\netz\hosts
192.168.1.1   server
192.168.1.100 client_100
192.168.1.101 client_101
...
192.168.1.160 client_160

In der Datei müssen alle IP-Nummern auftauchen, die zugeteilt werden könnten. Bei unserer DHCP-Konfiguration ist dafür der Bereich von 100 bis 160 vorgesehen.


Kritik, Anregungen und Ergänzungen willkommen. Zusammengestellt von Uwe Debacher und Bernd Burre, letzte Änderung am 27.01.2006
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