Linux-Arbeitskreis Hamburg |
Hinsichtlich der Hardware für einen Diskless-Client ist die wichtigste Entscheidung, ob man unbedingt lautlose Geräte haben möchte oder nicht. Geräte vollkommen ohne drehende Teile wie Laufwerke und Lüfter lassen sich mit den Mini-ITX Geräten von VIA erreichen. Falls die Performance eine größere Rolle spielt als die Lautstärke kann man zu Mikro-ATX Boards greifen, die relativ günstig zu bekommen sind.
Die Firma VIA hat vom Standard-ATX Motherboard eine nur 170 x 170 mm große Bauform abgeleitet, die als Mini-ITX bezeichnet wird. Teilweise werden die Boards mit fest aufgelötetem Prozessor vertrieben. Auf dem Board befinden sich, vom Speicher abgesehen, sämtliche für einen Computer notwendigen Komponenten, wie Grafikkarte, Soundkarte und Netzwerkkarte (PXE-fähig).
Die Kosten für ein auf Mini-ITX basierendes Komplettsystem sind daher recht gering:
VIA EPIA Mini-ITX Board 533 | 129,00 |
Gehäuse Morex Cubid 2677 | 89,00 |
256 MB SDRAM-Speicher (Infenion) | 60,00 |
Gesamtkosten | 278,00 |
Es gibt inzwischen immer mehr unterschiedliche Motherboards in dieser Serie. Nur ein Teil der Geräte kommt ohne Lüfter aus. Um den Vorteil der geringen Abmessungen nutzen zu können benötigt man spezielle Gehäuse, die z.T. selber auch ohne Lüfter auskommen.
Weitere Informationen zu diesen Systemen findet man auf den verschiedenen Webseiten zu Mini-ITX:
www.mini-itx.de | Die Marsberger Firma HRT bietet auf diesen Seiten Mini-ITX Systeme und Zubehör an. Die zusätzlichen Informationen sind gerade für den Einstieg sehr nützlich. |
www.mini-itx.com | Wem die Seiten von HRT zu nüchtern sind, der wird hier eher auf seine Kosten kommen. Es handelt sich um einen englischen Online-Anbieter, der auch sehr viele Beispiele von Mini-ITX Systemen mit exotischen Gehäusen vorstellt. |
www.epiacenter.de | Treiber zum Download und Foren zum Informationsaustauch finden sich hier, aber anscheinend werden hier keine Geräte verkauft. |
VIA | VIA betreibt eine recht unübersichtliche Anzahl an Websites, z.T. mit überraschenden Domainbezeichnungen. Unter http://www.viavpsd.de/ finden sich deutschsprachige Informationen über Mainboards. Dort etwas versteckt auch die Informationen über die Standard Mini-ITX Boards, die seit Ende 2002 erhältliche Epia-M Serie und die seit Anfang 2003 verfügbare Epia-V Serie. Linux-Treiber für VIA-Chips finden sich unter http://www.viaarena.com/?PageID=181. |
www.morex.com.tw | Ein Hersteller von Gehäusen für Mini-ITX Boards. |
Die Auswahl an Mini-ITX Systemen wird immer vielfältiger, wobei die Systeme meistens schneller werden, leider verfügen die schnelleren Systeme meist über einen Prozessorlüfter und sind damit nicht mehr geräuschlos. Außerdem sind die weiteren Boards in der Regel auch deutlich teurer.
Ein großes Problem bei den bsiher getesteten Mini-ITX Systemen war ein sehr veraltetes BIOS. Für das oben erwähnte Board EPIA 533 kam noch im Dezember 2002 mit einer so alten BIOS-Version (1.09 first release von April 2002), dass dort sämtliche Installationsversuche fehlschlugen. Erst ein Update auf die Version 2.07 (von November 2003) führte zu einem funktionsfähigen System.
Bei Micro-ATX ahndelt es sich ebenfalls um eine Bauform, die sich vom ATX-Standard ableitet. Die Boards sind mit 244 x 244 mm etwas größer als Mini-ITX, aber es handelt sich um einen Standard an den sich auch Board-Hersteller halten. Für diese Bauform gibt es auch passende Gehäuse von verschiedenen Anbietern.
Viele der Micro-ATX Boards sind recht vollständig ausgerüstet, so dass sich sehr kostengünstige Geräte bauen lassen. Hier eine Beispielkonfiguration für ein Komplettgerät:
Mainboard MSI 6378 | 72,00 |
Prozessor AMD Duron 1200 MHz | 40,00 |
Lüfter (Papst) | 36,00 |
256 MB Speicher PC133 | 50,00 |
Gehäuse AOPEN H340 | 59,00 |
Gesamtkosten | 257,00 |
Das hier kalkulierte System liegt in seiner Performance deutlich über dem des vergleichbaren Mini-ITX Systems. Wer will kann hier auch schnellere Prozessoren einsetzen, als den angegebenen Duron-Prozessor.
Bei den Boards gibt es inzwischen mehrere Angebote mit Grafikkarte, Soundkarte und Netzwerk. Leider ist es nicht immer ganz leicht herauszufinden, ob die Netzwerkkarte PXE-fähig ist. Die entsprechenden Informationen sind auf den Webseiten der Hersteller meist nicht zu finden. Immerhin haben einige Hersteller eine entsprechende Anfrage beantwortet.
Hier eine (sicherlich noch unvollständige) Übersicht über mögliche hoch integrierte Micro-ATX Boards mit dem Sockel A für AMD Prozessoren.
Hersteller | Modell | Northbridge | Southbridge | Grafikkarte | Soundkarte | Netzwerkkarte | Preis (März 2003) | Anmerkung |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
MSI | MS-6378 | VIA VT 8361 | VIA VT 82C686B | Trident Cyberblade XFree4: trident XFree3: SVGA |
AC97 modprobe via82cxxx_audio |
ADMtek AN983B Tulip |
72,00 | Die Netzwerkkarte erlaubt keinen Boot mit PXELinux. Über den (kleineren)
PXE-Treiber von Etherboot klappte es aber. Das PXE-Image darf anscheinend
nicht zu groß sein. Speicher: SDRAM |
Shuttle | MK35N | VIA VT8375 | VIA VT 8235 | S3 SavagePro 8 | AC97 | Realtek | 79,00 | Southbridge bei Kernel 2.4.19 unbekannt Speicher: DDR |
ASRock | K7VM2 | VIA KM266 | VIA VT 8235 | S3 VGA comp. (ProSavage8 Gfx) | AC97 | VIA-Rhine | 59,00 | Sowohl DDR als auch SDRAM |
Elitegroup | K7SOM | bisher nicht getestet |
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