Linux-Arbeitskreis Hamburg |
Für den Einsatz in Schulen ist Win9x problematisch, da der Betreuungsaufwand
sehr hoch ist. Jeder Administrator kennt die Probleme, die mit verbogenen
Einstellungen anfangen und mit installierten Raubkopien enden.
Die Software Backmagic bietet eine Lösung, über die alle Installationen
auf einem zentralen Server gesichert werden können. Falls einer der
Wind.9x Rechner nicht mehr ganz in Ordnung ist, dann wird einfach die letzte
Sicherung zurückgespielt, was etwa 10 Minuten dauert, abhängig
vom Umfang der vorgenommenen Veränderungen.
BackMagic kostet dabei die Schulen etwa 300 für eine Campus-Lizenz. Es handelt sich dabei um eine Software, die auf DOS und dem zugehörigen Netzwerkclient aufsetzt. Dadurch lässt sich BackMagic auch über eine Bootdiskette starten, wenn auf dem Rechner kein Netzwerkzugriff mehr möglich ist. Letztendlich kann man BackMagic als eine DOS-Erweiterung auffassen, die ein paar zusätzliche Befehle zur Verfügung stellt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Kopierbefehle, die die langen Dateinamen erhalten, die DOS sonst nicht beachtet. Der wichtigste Befehl ist aber der SYNC-Befehl, über den nur Veränderungen kopiert werden. Unter Linux ist dieser Befehl üblich, unter DOS/Windos ist er normalerweise nicht vorhanden.
Die Handbücher zu BackMagic sind sehr umfangreich und auch recht lesbar. Da sie auch vor dem Kauf schon über die Website zu bekommen sind soll hier nur auf die Grundideen und dann auf die Anwendung für den schulischen Bereich eingegangen werden.
Die Sicherungen mit BackMagic sind sehr platzsparend angelegt, da redundante Daten vermieden werden. BackMagic speichert die Daten in sog. Containern, das sind im Prinzip Image-Dateien auf dem Server. Innerhalb eines Containers lassen sich dann mehrere Chapter anlegen, für die einzelnen Rechner. Dabei ist aus Sicht des Client jedes Chapter eine vollständige Sicherung des lokalen Systems. Intern liegen aber alle gleichen Dateien nur ein einziges Mal vor. Ein Container, in dem 20 gleichartige Rechner gesichert wurden, ist kaum größer als der mit der Sicherung für einen einzigen Rechner. Trotzdem können die Container-Dateien natürlich recht groß werden, vor allem wenn man häufig sichert. Dabei taucht dann das Problem auf, dass viele Betriebssysteme eine maximale Dateigröße von 2GB unterstützen. Um dieses Problem zu umgehen trennt BackMagic die Container-Dateien dann in mehrere Compartments, also Teildateien auf. Wer seine Container zusätzlich auf CD brennen möchte, der kann die Dateigröße auch auf 640MB statt 2GB begrenzen, was die Sicherung erleichtert. Wenn ein Compartment die eingestellte Maximalgröße erreicht hat, dann legt BackMagic automatisch eine Folgedatei an.
Das Kompressionsverfahren von BackMagic ist enorm effektiv. Bei den eigenen Experimenten mit BackMagic ließ sich eine Festplatten-Installation von 800 MB in einem etwa 450 MB großen Container unterbringen. Das ist schon ganz gut, aber die Sicherung von 9 weiteren gleichartigen Rechnern belegt nur 7,5 MB zusätzlichen Speicherplatz. Das ist etwa ein Verhältnis von 20:1. Bei noch mehr gleichartigen Rechnern wird das Verhältnis noch deutlicher.
Das BackMagic-System lässt sich auf drei Arten starten:
wobei die Bootdiskette die Grundlage für die anderen Möglichkeiten bietet.
Für das Erstellen von Bootdisketten mit Netzwerkunterstützung bietet
BackMagic das Tool Netboot, das sogar kostenlos
zur Verfügung
gestellt wird. Netboot wird auf einem der Arbeitsplatz-Rechner
installiert und übernimmt dann die Erstellung einer Bootdiskette mit
Netzwerkunterstützung. Das hat bei allen bisherigen Versuchen auf
verschiedenen Rechnern recht gut funktioniert. Das Programm benötigt
aber den DOS-Treiber für die Netzwerkkarte des Zielrechners. Für
einige Netzwerkkarten liefert Netboot die Treiber mit, bei manchen Installationen
findet man die Treiber auf der Festplatte, ansonsten ist man auf die
Treiberdiskette des Herstellers der Netzwerkkarte angewiesen, die man dort
im Verzeichnis DOSNDIS oder MSLANMAN findet. Die Datei trägt
die Erweiterung .DOS.
Falls keine der Möglichkeiten zu einem funktionsfähigen Treiber
verhilft, dann bleibt nur die Suche im Internet. Eine gute Quelle sind hierbei
die Seiten zur Net-Bootdiskette von
Bart Lagerweij, der dort
viele Treiber anbietet.
Die Auswahl des richtigen Treibers kann für die Geschwindigkeit entscheidend
sein. Bei einem Geschwindigkeitstest mit disktest und einer
Dateigröße von 10MB kann die Übertragung bereits nach 6 Sekunden
abgeschlossen sein, bei 100 MB sind 30 Sekunden realisierbar.
Datenübertragungsraten von 200 MByte/Minute sind also durchaus realisierbar.
Sollten die Werte deutlich schlechter sein, so hilft eventuell ein Wechsel
des Treibers bzw. der Netzwerkkarte. Es gibt aber auch (ältere?) Rechner,
bei denen der PCI-Bus wohl den Engpass darstellt, so sind auf einem System
unabhängig von der Netzwerkkarte nur 10 MByte/Minute zu realisieren
gewesen.
Konsequenz, möglichst immer die gleichen Netzwerkkarten benutzen,
bewährt haben sich Realtek 8139 und Intel EEPro100 (beide auch für
PXE geeignet). Rechner die auch mit diesen Karten nicht vernünftig arbeiten
kann man nur noch aussortieren.
Ein nicht dokumentiertes Problem tauchte auf einem Rechner auf, bei dem auf der Festplatte die Komprimierung für Drivespace/Dblspace aktiviert war. Selbst beim Boot von Diskette wurde auf diesem Rechner der Dblspace-Treiber von Diskette geladen, worauf der Hauptspeicher für die Netzwerkunterstützung nicht mehr ausreichte. Erst nach dem Entfernen/Umbenennen der entsprechenden .SYS-Treiber ließ sich BackMagic von der Diskette starten.
Die Details zur Erstellung einer Bootdiskette sind ansonsten in den Beschreibungen von BackMagic sehr ausführlich zu finden.
Hinweis: Falls man die gleiche Bootdiskette an mehreren Rechnern benutzt kann es Probleme mit dem DHCP geben. Der Client speichert nach dem ersten Kontakt die Daten in der verborgenen Systemdatei A:\NET\DHCP.PRM. Beim nächsten Start fordert der Client dann vom DHCP-Server die gleichen Daten an, was zu Problemen führen kann. Im Zweifelsfall einfach die Datei löschen (erst attrib -h -s -r dhcp.prm dann del dhcp.prm).
Die Nutzung von BackMagic direkt von der Festplatte aus gestaltet sich viel
einfacher als erwartet. Im einfachsten Fall kopiert man das komplette Verzeichnis
NET von der Diskette auf die Festplatte. Dann kopiert man noch die
Datei CHOICE.COM vom Wurzelverzeichnis der Diskette in das Verzeichnis
C:\NET und die AUTOEXEC.BAT von der Diskette als
NETZ.BAT ebenfalls nach C:\NET.
Für die Manipulation von INI-Dateien ist das Programm
MAINTINI noch
recht nützlich, das ebenfalls nach C:\NET kopiert wird.
Nach dem Kopieren müssen noch in der Datei SYSTEM.INI einige Pfade angepasst werden. Immer wenn dort A: auftaucht muss dies durch C: ersetzt werden.
Änderungen an der CONFIG.SYS und der AUTOEXEC.BAT sind normalerweise nicht notwendig. Die notwendigen Treiber, wie z.B. HIMEM.SYS, die man bei der Bootdiskette einbinden muss, werden beim Start von der Festplatte automatisch geladen.
Nun braucht man noch eine Möglichkeit, um vor dem eigentlichen Windowsstart eine Auswahl zwischen dem normalen Start und der Reparatur zu ermöglichen. Im einfachsten Fall legt man sich dazu im Wurzelverzeichnis der Festplatte eine Datei WIN.BAT an. Windows startet nämlich durch einen Aufruf von WIN normalerweise die WIN.COM. Eine Datei WIN.BAT im Wurzelverzeichnis wird aber durch diesen Aufruf vorrangig gestartet. Die Datei kann folgendermaßen aussehen:
C:\WIN.BAT
@echo off rem Eindeutiger Bezeichner fuer eine Gruppe von gleichen Rechnern rem exakt zwei Buchstaben lang, der Rechnername wird aus diesen Zeichen rem und der MAC-Adresse (12 Zeichen) kombiniert. rem Set Gruppe=fu rem :Menu Cls Echo ÉÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍ» Echo º Automatisierte Reparatur-Funktion º Echo º zum sichereren Betrieb von Windows98 º Echo º º Echo º Nach einer Wartezeit von 5sec startet Windows automatisch, beschleunigen º Echo º lDsst sich das Aber P 1 - Windows starten. º Echo º º Echo º Sollte irgendetwas bei Windows nicht richtig funktionieren, dann kann º Echo º jeder Nutzer Aber P 2- Reparieren die automatische Reparatur starten. º Echo º nach etwa 5 - 10 Minuten ist der Rechner wieder wie neu. º Echo ÈÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍͼ Echo. Echo 1 - Windows starten Echo 2 - Reparieren Echo. c:\net\Choice /c:128 /n /T:1,5" Ihre Auswahl: " If Errorlevel 3 Goto 3 If Errorlevel 2 Goto 2 If Errorlevel 1 Goto 1 :1 Cls Echo Starte Windows, bitte Geduld ..... win.com Goto End :2 Echo. c:\net\restore.bat Goto End :3 Echo. c:\net\netz.bat :End
Hinweis: Die Rahmenzeichen aus dem DOS-Batch-File lassen sich hier nicht ganz richtig wiedergeben!
Dieses Batch-File beinhaltet eine Umgebungs-Variable GRUPPE, die es ermöglicht gleiche Rechner zusammenzufassen. Der Name des jeweiligen Rechners setzt sich aus dieser Gruppenbezeichnung und der MAC-Adresse zusammen. Da ein Rechnername maximal 15 Zeichen lang sein darf und die MAC-Adresse bereits 12 Zeichen lang ist, bleiben nicht viele Zeichen für die Gruppe.
Mit diesem Batch-File kommt jetzt bei jedem Rechner-Start erst einmal das kleine Menü zum Vorschein. Ohne weitere Eingabe, oder nach einem Tastendruck auf die 1 startet Windows ganz normal.
Mit einem Tastendruck auf die 2 startet das entsprechende File zur Widerherstellung von Windows. Über den im Menü nicht erwähnten Tastendruck auf die 8 startet ein umfangreicheres Batch-File mit einem Menü für Administratoren.
C:\NET\NETZ.BAT
@Echo Off Path C:\;c:\windows;C:\Net;c:\windows\command Set Netz=S: IF "%MENU%"=="Menu" Goto Menu c:\Net\Net Init /Dynamic c:\Net\Netbind.com c:\Net\Umb.com c:\Net\Tcptsr.exe c:\Net\Tinyrfc.exe c:\Net\Nmtsr.exe c:\Net\Emsbfr.exe c:\Net\Macenv ADDRESS >Nul If Not Errorlevel 1 Goto Cont Echo. Echo WARNUNG: Die MAC-Adresse der Netzwerkkarte konnte nicht erkannt werden! Echo Weiter mit beliebiger Taste oder Abbrechen mit Strg-C... Pause >Nul Echo. :Cont Set Menu=Menu :Menu c:\Net\Maintini c:\Net\system.ini c:\Net\hostname.cmd @echo REGEDIT4 > C:\Net\HOSTNAME.REG @echo; >> C:\Net\HOSTNAME.REG @echo [HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Control\ComputerName\ComputerName] >> C:\Net\HOSTNAME.REG @echo "ComputerName"="%GRUPPE%%ADDRESS%" >> C:\Net\HOSTNAME.REG @echo; >> C:\Net\HOSTNAME.REG @echo [HKEY_LOCAL_MACHINE\System\CurrentControlSet\Services\VxD\VNETSUP] >> C:\Net\HOSTNAME.REG @echo "Comment"="Ein Windows auf %GRUPPE%%ADDRESS%" >> C:\Net\HOSTNAME.REG @echo "ComputerName"="%GRUPPE%%ADDRESS%" >> C:\Net\HOSTNAME.REG @echo "Workgroup"="arbeitsgruppe" >> C:\Net\HOSTNAME.REG @echo; >> C:\Net\HOSTNAME.REG c:\Net\Net Logon /Yes /Savepw:No c:\Net\Net Use S: \\BOSS\BKMAGIC Cls Rem Wichtige Informationen für NetBoot Batch-Update. Bitte nicht editieren!!! Rem +--0D0A45F7 Rem MaybeDefault=1 Rem Script 1: Datensicherung erstellen Rem Script 2: Datensicherung aktualisieren Rem Script 3: Datensicherung wiederherstellen Rem 0D0A45F7--+ Echo ÉÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍ» Echo º BackMagic Windows-Reparatur º Echo º º Echo º Diese Installation wurde für das automatische Ausführen einer der º Echo º folgenden Operationen konfiguriert. Bitte wählen Sie die gewünschte º Echo º Aktion. º Echo ÈÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍÍͼ Echo. Echo 1 - Datensicherung erstellen Echo 2 - Datensicherung aktualisieren Echo 3 - Datensicherung wiederherstellen Echo. Echo 4 - Master von lokalem System erstellen Echo 5 - Master auf lokales System kopieren Echo. Echo 6 - Geschwindigkeitstest mit 10MB Echo 7 - Geschwindigkeitstest mit 100MB Echo. Echo 8 - BackMagic Kommando-Zeile Echo. Echo q - Abbrechen Echo. Choice /c:12345678q /n " Ihre Auswahl: " If Errorlevel 9 Goto End If Errorlevel 8 Goto 8 If Errorlevel 7 Goto 7 If Errorlevel 6 Goto 6 If Errorlevel 5 Goto 5 If Errorlevel 4 Goto 4 If Errorlevel 3 Goto 3 If Errorlevel 2 Goto 2 If Errorlevel 1 Goto 1 :1 Echo. S:\BKMAGIC\BKMAGIC.EXE S:\backup.bms Goto End :2 Echo. S:\BKMAGIC\BKMAGIC.EXE S:\update.bms Goto End :3 Echo. S:\BKMAGIC\BKMAGIC.EXE S:\restore.bms Goto End :4 Echo. S:\BKMAGIC\BKMAGIC.EXE S:\master.bms Goto End :5 Echo. S:\BKMAGIC\BKMAGIC.EXE S:\neu.bms C:\windows\regedit.exe C:\Net\HOSTNAME.REG Goto End :6 cls Echo Geschwindigkeitstest mit 10M Echo. del s:\test S:\BKMAGIC\BKMAGIC.EXE disktest s:\test /LIMIT=10M Goto End :7 cls Echo Geschwindigkeitstest mit 100M Echo. del s:\test S:\BKMAGIC\BKMAGIC.EXE disktest s:\test Goto End :8 Echo. S:\BKMAGIC\BKMAGIC.EXE Goto End :End c:\net\net stop /YES Echo. Echo Geben Sie jetzt NETZ ein, um das Auswahlmenü erneut anzuzeigen.
Diese Datei basiert weitgehend auf der AUTOEXEC.BAT von der Bootdiskette. Neben den offensichtlichen Erweiterungen ist hier aber eine Umstellung erfolgt hinsichtlich des NET LOGON. Damit der Rechnername eindeutig wird, wird zuerst die MAC-Adresse ermittelt und dann mit MAINTINI in die Datei SYSTEM.INI geschrieben.
Gesteuert wird die Arbeit von MAINTINI über die Datei
C:\NET\HOSTNAME.CMD
+[Network]Computername=%GRUPPE%%ADDRESS%
Die Datei für das automatische Restaurieren ist etwas kürzer:
C:\NET\RESTORE.BAT
@Echo Off Path C:\;c:\windows;C:\Net;c:\windows\command Set Netz=S: IF "%MENU%"=="Menu" Goto Menu c:\Net\Net Init /Dynamic c:\Net\Netbind.com c:\Net\Umb.com c:\Net\Tcptsr.exe c:\Net\Tinyrfc.exe c:\Net\Nmtsr.exe c:\Net\Emsbfr.exe c:\Net\Macenv ADDRESS >Nul Set Menu=Menu :Menu c:\Net\Maintini c:\Net\system.ini c:\Net\hostname.cmd c:\Net\Net Logon bkmagic bkmagic /Yes /Savepw:No c:\Net\Net Use S: \\BOSS\BKMAGIC Cls S:\BKMAGIC\BKMAGIC.EXE S:\restore.bms c:\net\net stop /YES cls C:\windows\regedit.exe C:\Net\HOSTNAME.REG echo Restaurieren abgeschlossen echo Starte jetzt Windows, bitte etwas Geduld c:\windows\win.com
Eine interessante Alternative zum Boot per Diskette oder Festplatte stellt PXE dar. Mit Hilfe des Tools ImgEdit (Beschreibung auf den PXE-Seiten) lässt sich aus einer funktionsfähigen und getesteten Bootdiskette eine PXE-Image erstellen. Dieses Image funktioniert praktisch wie eine Bootdiskette, nur eben über das Netz.
ImgEdit erlaubt es PXE-Menüs zu erstellen. In einem derartigen Menü kann dem Benutzer dann das Booten von der lokalen Festplatte, oder die Reparatur-Funktion angeboten werden. Dies erspart sämtliche Manipulationen an den lokalen Systemdateien und macht eine Manipulation des Rettungssystems praktisch unmöglich. Per PXE kann man auch dann booten, wenn das Diskettenlaufwerk nicht funktioniert und die Festplatte nicht bootfähig ist. Man kann hier auch vorsehen, dass vor dem Zurückspielen der Sicherung die lokale Festplatte formatiert wird.
Schulen verfügen häufig über eine sehr bunte Infrastruktur, wobei mehrfach doch auch gleiche Rechner auftauchen dürften. Dafür bietet sich ein Sicherungskonzept mit einer baumartigen Struktur von Containern an, die von BackMagic unterstützt wird. In der folgenden Abbildung tauchen drei Rechnergruppe auf, gekennzeichnet durch FU, SI bzw. SC.
Im Grundcontainer befindet sich eine Windows-Grundversion. Entweder der Zustand, der bei der Installation beim ersten Reboot besteht, also noch vor der Hardware-Erkennung oder eine Version mit sämtlichen Online-Updates. Diese Version sollte sich als Installationsgrundlage für alle weiteren Installationen eignen (einen leeren Container für Platten bis 20GB kann man von den BackMagic-Seiten laden).
Für jeden Rechnertyp erfolgt dann eine vollständige Installation, mit allen Hardware-Treibern und sämtlicher Anwendungssoftware. Diese Installation wird dann als Master für die jeweilige Gruppe gespeichert. Sollte später weitere Software benötigt werden, so wird einfach die Master-Installation erneuert und als Grundlage für die Neuinstallation der Rechner der Gruppe benutzt.
Zusätzlich gibt es für jeden Rechnertyp einen Container für die individuellen Backups. Im Idealfall sind hier konkret nur die Registry-Dateien zu finden, da sich die Rechnernamen unterscheiden. Diese individuellen Backups erleichtern das automatisierte Widerherstellen der einzelnen Arbeitsstationen. Wenn man eine Arbeitsstation aus dem Master restauriert, dann muss man damit rechnen, dass Windows die Hardwareerkennung startet, allein schon wenn die Netzwerkkarte in einem anderen Steckplatz steckt, als beim Rechner der als Vorlage gedient hat.
Die zugehörigen Compartment Set Files sehen dann folgendermaßen aus:
S:\WIND98SE.CSF
S:\WIND98SE.CMP
S:\FUMASTER.CSF
S:\WIND98SE.CMP /protected S:\FUMASTER.002 /limit=640M
S:\FUBACKUP.CSF
S:\WIND98SE.CMP S:\FUMASTER.002 /protected S:\FUBACKUP.003 /limit=640M
In dieser Konzeption tauchen mehrere Scripten auf, die die eigentliche Arbeit von BackMagic steuern.
S:\RESTORE.BMS zum Restaurieren der lokalen Installationen
Assign T:=S:\%GRUPPE%backup.csf /BaseChapter="%ADDRESS%_Backup von C:" /ReadOnly /LimitCompartmentSize=640M Sync T:\ C:\ /@@=s:\backup.flt /Nowarn /Time Assign /C Exit
S:\BACKUP.BMS zum Erstellen der individuellen Backups der lokalen Installationen
Set BackMagic.Compression_Algorithm=Fast Set BackMagic.Pseudo_Network_Drives=S Assign T:=S:\%GRUPPE%backup.csf /TargetChapter="%ADDRESS%_Backup von C:" /WriteAccessMustBeGrantedMinutes=1000 /OpenEverySeconds=40 /LimitCompartmentSize=640M Sync C:\ T:\ /@@=S:\backup.flt /Time Assign /C Exit
S:\UPDATE.BMS zum Erneuern der individuellen Backups der lokalen Installationen
Set BackMagic.Compression_Algorithm=Fast Set BackMagic.Pseudo_Network_Drives=S Assign T:=S:\%GRUPPE%backup.csf /BaseChapter="%ADDRESS%_Backup von C:" /IfInvalidBaseChapterUse=0 /WriteAccessMustBeGrantedMinutes=1000 /OpenEverySeconds=40 /LimitCompartmentSize=640M Sync C:\ T:\ /@@=s:\backup.flt /Time Assign /C Exit
Für die Arbeit mit den Master-Installationen dienen:
S:\MASTER.BMS zum Erstellen der Master-Backups für die jeweilige Gruppe
Set BackMagic.Compression_Algorithm=Fast Set BackMagic.Pseudo_Network_Drives=S Assign T:=S:\%GRUPPE%master.csf /TargetChapter="Backup von C:" /WriteAccessMustBeGrantedMinutes=1000 /OpenEverySeconds=40 /LimitCompartmentSize=640M Sync C:\ T:\ /@@=S:\backup.flt /Time Assign /C Exit
S:\NEU.BMS zum Aufspielen der Master-Installation auf den lokalen Rechner
Assign T:=S:\%GRUPPE%master.csf /BaseChapter="Backup von C:" /ReadOnly /LimitCompartmentSize=640M Sync T:\ C:\ /@@=s:\backup.flt /Time Assign /C Exit
Hinweis: In allen hier beschriebenen Scripten wird SYNC zum Kopieren der Daten benutzt. Die Alternative XCOPY, die zumindest für BACKUP.BMS und MASTER.BMS denkbar wäre, ist mit Vorsicht zu genießen. Bei eigenen Experimenten mit diesem Befehl gab es anschließend den Ordner PROGRAMME doppelt im Container, einmal als PROGRA~1 und einmal als PROGRA~2, worauf Windows dann auch mit Fehlermeldungen startete.
Was für alle Scripten eine Rolle spielt ist die Filterdatei. Die Standard-Vorlage schließt hier den Papierkorb-Ordner aus, was nicht unbedingt ideal ist, da er dann nicht beim Restaurieren gelöscht wird. Ausschließen sollte man aber eventuell den NET-Ordner und auf alle Fälle die Vorlagen für die Manipulation der Registry.
D:\BACKUP.FLT
+ * - win386.swp - pagefile.sys - 386spart.par - Dhcp.prm - Hostname.reg - \NET\
In dem Script RESTORE.BAT ist konkret der Netzwerkbenutzer bkmagic mit dem gleichlautenden Passwort angegeben. Ansonsten wäre eine automatische Netzwerkanmeldung nicht möglich. Dieser Benutzer sollte auf dem Server mit möglichst geringen Rechten ausgestattet sein, vor allem auch für die BackMagic-Dateien sollte er keinerlei Schreibrechte besitzen.
Schreibrechte für die BackMagic-Dateien sollte explizit nur ein Administratoren-Account besitzen. Da dieser Account natürlich geschützt werden muss, ist im Script NETZ.BAT auch keine automatische Anmeldung vorgesehen.
Innerhalb der Samba-Konfigurationsdatei muss es eine Freigabe [bkmagic] geben:
[bkmagic] comment = BackMagic Sicherungscontainer path = /reserve browseable= yes available = yes public = yes read only = yes writable = no write list = debacher create mask = 0755
Der Pfad für die Freigabe kann beliebig sein, im angegebenen Verzeichnis muss nur genug Platz vorhanden sein.