Linux-Arbeitskreis Hamburg |
Gerade im schulischen Einsatz muß man damit rechnen, daß einmal
eine Windows-Installation nicht mehr funktionstüchtig ist. Dann muß
das ganze System neu installiert werden. Windows installieren, Office-Paket
installieren, Netscape installieren, Encarta installieren .... Das kostet
mehr Zeit als man zuerst denkt.
Normalerweise brauchen Netzwerkclienten auch kein CD-ROM Laufwerk, was die
Installation von Windows zusätzlich erschwert. Alle weitere Software
kann aber aus dem Netz installiert werden.
Für die Installation von Windows auf Rechnern ohne CD-Rom kann man entweder mit einem portablen Laufwerk arbeiten, oder sich eine DOS-Bootdiskette mit NFS erstellen. Mit dieser Diskette bootet man den Clienten und holt sich das Windows 95 Installationsverzeichnis mit den CAB-Dateien auf die lokale Festplatte und installiert dann von dieser Festplatte aus.
Ideal wäre es, wenn man eine komplette Installation auf dem Server ablegen
würde. Dann könnte man den größten Teil der
Installationszeit sparen, zumal die Sicherungskopie auch auf anderen Rechnern
lauffähig ist, zumindest wenn die Hardware, vor allem die Netzwerkkarte,
übereinstimmt.
Eine Windows-Bootdiskette ist leider nicht hilfreich, selbst wenn sie den
MS-Client enthält, wie sie auf einem NT-Server erstellt wird. Der Windows95
DOS-Modus unterstützt nämlich keine langen Dateinamen!!!
Eine recht einfache Lösung für das geschilderte Problem besteht
darin, an dem Rechner Linux von Diskette zu booten. Anschließend mounted
man die lokale Festplatte und ein Verzeichnis auf dem Server. Nun kann man
die komplette Festplatte auf den Server kopieren, wobei man natürlich
auch mit tar komprimieren kann.
Sollte der Rechner einmal nicht mehr funktionieren, so kann man die
Sicherungskopie auf dem gleichen Weg zurückspielen.
Auf dem Server müssen relativ wenige Dinge gemacht werden:
Ordner für die Dateien anlegen
Rettungssystem auf die Festplatte kopieren
Bootdiskette vorbereiten
Wer keine Diskette vorliegen hat kann sie sich per FTP herunterladen.
Verzeichnis freigeben
Hinweis: Bei neueren SuSe-Versionen (6.1) befindet sich das Rescue-System nicht mehr im Ornder disks, sondern im Ordner suse/images. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich das herausgefunden habe.
Der Client wird nun von der Linux Boot-Diskette gestartet. Zuerst taucht ein Informationstext über S.u.S.E. auf, danach wird der eigentliche Boot-Vorgang ausgelöst.
Nun sind nacheinander ein paar Fragen zu beantworten:
Danach erscheint das Hauptmenü, hier wählt man den Menüpunkt Kernelmodule aus, dort den Punkt Netzwerktreiber laden.
Nun können wir auf das Netz zugreifen und das Rettungssystem von dort starten. Dazu müssen wir zweimal OK und einmal Zurück auswählen und landen wieder im Hauptmenü.
Nun müßte der Rechner das System starten. Nach kurzeer Wartezeit ist unser Client fertig vorbereitet.
Das ganze ist lange nicht so kompliziert, wie es nach der Beschreibung klingen mag, da meistens Vorgaben akzeptiert werden. Mit etwas Zeit kann man eventuell die Boot-Diskette so anpassen, daß der Vorgang etwas vereinfacht wird.
Der Rechner meldet sich mit dem Login-Prompt und wartet auf die Anmeldung von root, ein Passwort ist nicht gesetzt.
Zuerst mounten wir das Verzeichnis auf dem Server:
Nun mounten wir die lokale Platte:
Kopieren der Platte auf den Server
Kopieren der Sicherungskopie auf die lokale Platte
Wenn man die Installation von einem minimal ausgerüsteten Clienten sichert (Standard VGA-Karte, keine Sounkarte ...), dann kann man die Kopie auch auf anderen Rechnern aktivieren. Der Hardware-Assistent wird sich schon melden. Wichtig ist nur, daß die Netzwerkkarte identisch ist, sonst kommt man nicht an das Windows-Installations Verzeichnis auf dem Server.
Beim Sichern der Platte fällt mir immer wieder auf, daß ich die Platte hätte vorher aufräumen sollen. Es macht Sinn alle unnötigen Dateien vorher zu entfernen.
Beim Einbau von ISA-Netzwerkkarten kann man die Basisadresse einstellen. Hier sollte man möglichst für alle Karten den gleichen Wert auswählen, z.B 0x300. Dies geschieht mittels Setup-Programm auf der Diskette.
Es macht keinen Sinn mit einer alten Netzwerkkarte lange zu experimentieren. Eine neue Karte kostet weniger als 40,00 DM, wer da mit einer alten Karte lange experimentiert ist selber schuld.