Linux-Arbeitskreis Hamburg

Fetchmail

Grundlagen

Fetchmail ist ein einfaches Programm um Mail per POP vom Provider abzuholen. Es ist in der Lage die abgeholte Mail an Sendmail zu übergeben, womit sie dann lokal verteilt werden.
Die hier beschriebene Lösung funktioniert nur dann so einfach, wenn wie bei WiNShuttle, eine ganze Domain zur Verfügung steht, die Empfängeradressen aber nicht umgesetzt werden.

Installation bzw. Aktivierung

Fetchmail ist Bestandteil der S.u.S.E. Distribution und auf unseren Servern bereits installiert. Zur Aktivierung muß man nur (als Benutzer root) eine Datei /root/.fetchmailrc (s.u.) anlegen, die die benutzerspezifischen Mail-Daten enthält.

Zusätzlich muß man in Yast (Administration des Systems --> Konfigurationsdatei verändern) ein paar Änderungen vornehmen, bzw. die Einstellungen kontrollieren:

SMTP = "yes"
SENDMAIL_SMARTHOST = "smtp:mail.hh.shuttle.de"
SENDMAIL_LOCALHOST = "<schule>.hh.schule.de  localhost"
SENMAIL_RELAY = ""
SENDMAIL_EXPENSIVE = "yes"

Wichtig ist vor allem die letzte Einstellung. Bekommt man Mail für mehrere Domains, so kann man die Liste SENDMAIL_LOCALHOST entsprechend erweitern. (<schule> ist natürlich durch den Mailnamen der Schule zu ersetzen).

Dann kann man mittels

/usr/bin/fetchmail -v -a

Die erste Post abrufen. Den Ablauf (und auch die längere Dauer gegenüber UUCP) kann man dann schön am Bildschirm verfolgen.
Für den Dauerbetrieb sollte man den Aufruf in die Datei /etc/ppp/ip-up einbauen, damit bei jedem Verbindungsaufbau die Post abgerufen wird. Packt man dann auch noch /usr/bin/sendmail -q dort hinein, so wird auch die Post verschickt.

Post die Fetchmail nicht an Sendmail übergeben kann, z.B. weil es keinen passenden Benutzer gibt, wird an root weitergeleitet. Es wird im Gegensatz zum UUCP-System keine automatische Fehlermeldung an den Absender generiert.

Server-Konfiguration

Folgende Dateien sind für diese Konfiguration bedeutsam
/usr/bin/fetchmail Das Binärfile, welches die eigentliche Arbeit leistet.
/root/.fetchmailrc Die Konfigurationsdatei für Fetchmail, im Homeverzeichnis des Users root, der fetchmail später startet. Soll ein anderer Benutzer die Post abholen (warum?), so muß die Datei in dessen Homeverzeichnis stehen.
/etc/ppp/ip-up Es bietet sich an, den Mailaustausch beim Verbindungsaufbau automatisch durchführen zu lassen. Dann muß diese Datei angepasst werden.


Kritik, Anregungen und Ergänzungen willkommen. Zusammengestellt von Uwe Debacher, letzte Änderung am 27.01.2006